Jersey
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Stoffguide Jersey
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist Jersey?
- 2. Das musst Du über Jersey wissen - Verarbeitungstipps
- 3. Welche Jersey-Arten gibt es?
- 4. Profi-Wissen: Unterschied zwischen gestricktem und gewirktem Jersey?
- 5. Jersey FAQs: Häufige Fragen und ihre Antworten
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AUF EINEN BLICK
- Besonderheiten: dehnbar und elastisch, bequem, als Stretch-Stoff bekannt
- Verwendung: bequeme Kleidung wie T-Shirts, Tops, Unterwäsche, Baby- & Kinderkleidung, Leggings und Hosen
- Nadelempfehlung: Nadel mit abgerundeter Spitze, Stärke 70-90
- Stich: Elastikstich, z. Bsp. dreifacher Geradstich und schmaler Zickzack-Stich oder mit der Overlockmaschine nähen
- Pflege: pflegeleicht, in der Regel waschbar bei 40°C, je nach Materialzusammensetzung auch trocknergeeignet
1. Was ist Jersey?
Immer dann, wenn es bequem sein soll, kommt Jersey ins Spiel. Jerseystoffe sind elastisch, knitterarm und springen in ihre Form zurück. Es gibt ganz unterschiedliche Jerseystoffe, trotzdem hat sich die Bezeichnung Jersey in der Nähwelt zum Sammelbegriff für dehnbare Stoffe entwickelt. Dabei gibt es aber nicht den EINEN Jersey, sondern eine Menge unterschiedlicher Varianten. Alle vereint, dass sie dehnbar bzw. elastisch sind. Das Geheimnis liegt in ihrer Herstellung. Sie werden entweder gestrickt oder gewirkt und gehören deshalb zu den Maschenwaren.
Ihr großes Plus: Jerseystoffe sind in alle Richtungen dehnbar und springen in der Regel in ihre Form zurück. In manchen Nähanleitungen wird Jersey deshalb auch als Stretch-Stoff bezeichnet. Wie „stretchy“ er wirklich ist, darüber entscheidet der Anteil der elastischen Garne in der Herstellung. Zwischen 3 und 6 % beträgt der Elasthan-Anteil bei den meisten Jersey-Stoffen. Es gibt aber auch Jersey, der komplett ohne Elasthan-Beigabe auskommt, zum Beispiel Baumwoll-Jersey.
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Aus welchem Material besteht Jersey?
Von Baumwolle, Leinen, Hanf, Wolle oder Seide bis hin zu künstlich hergestellten Fasern wie Nylon, Viskose oder Tencel – Jerseystoffe lassen sich aus den unterschiedlichsten Materialien stricken.
Was kann man aus Jersey nähen?
Jersey ist DER T-Shirt-Stoff schlechthin. Man kann Pullis, gemütliche Hosen, Oberteile, Unterwäsche, Kinderkleidung und sogar für Kleider aus Jerseystoffen nähen. Jerseystoffe sind beliebte Bekleidungsstoffe, weil sie sich leicht verarbeiten lassen. Durch ihre Dehnbarkeit schmiegen sie sich an den Körper an und umspielen die Figur auch ohne aufwändige Anpassungen wie Abnäher nähen zu müssen, die bei Webware oft nötig sind.
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2. Das musst Du über Jersey wissen - Verarbeitungstipps
Rollkante beim Single-Jersey
Was tun, wenn sich Jersey einrollt?
Das sich manche, vor allem dünnere, Jerseystoffe einrollen, liegt daran, wie sie gestrickt werden. Es ist quasi ihr Erkennungszeichen. Dieses typische „Jersey-Rollen“ kann das Zuschneiden und Vernähen ziemlich schwierig machen, dabei kann es schon helfen, den Stoff vor dem Vernähen leicht zu befeuchten. Sprühe ihn großflächig mit einem feinen Wassernebel ein. Aber Achtung, der Jersey soll nur leicht feucht, auf keinen Fall nass werden. Ist er zu nass, streikt die Nähmaschine und transportiert den Stoff nicht mehr.
Ein anderes Hilfsmittel, um das Einrollen von Jersey zu verhindern, ist Wäschestärke. Sprühstärke gibt es fertig zu kaufen, lässt sich aber auch einfach selbst herstellen.
Du brauchst:-1 EL Reisstärke, Speisestärke oder Kartoffelstärke
-1 L destilliertes Wasser
So geht’s:Gebe die Stärke in einen Topf mit destilliertem Wasser. Koche das Gemisch unter ständigem Rühren kurz auf, bis die Flüssigkeit glasig wird. Nach dem Abkühlen gießt Du das Gemisch durch ein feines Sieb und füllst es anschließend in eine Sprühflasche.
Wie stärkt man Jersey-Stoff?
Wichtig ist, die fertig angerührte (oder gekaufte) Sprühstärke vor dem Anwenden kräftig zu schütteln, damit sich alle Stoffe miteinander verbinden. Sprühe die Stärke aus etwas Entfernung großzügig auf den Stoff und bügle den Jersey direkt im Anschluss. Wiederhole diese Schritte so lange, bis der Stoff flach liegt. Übrigens: Die Stärke lässt sich nach dem Nähen einfach wieder auswaschen.
Tipp: Jersey-Stoff lässt sich auch schon beim Vorwaschen in der Waschmaschine stärken. Dafür gibst Du Wäschestärke direkt mit in die Trommel.
Wie schneidet man Jersey zu?
Dünnere Jersey-Stoffe schneidest Du am besten mit einem Rollschneider zu. Beim Zuschneiden mit der Schere kommt es zu Ungenauigkeiten, weil sich die Schnittkanten von der Schere wegrollen. Mit dem Rollschneider gelingen dagegen exakte Schnittkanten. Für glatte Schnittkanten sollte die Klinge möglichst scharf sein. Achte beim Zuschneiden daraus, im Maschenlauf zuzuschneiden. Der Maschenlauf verläuft parallel zur Stoffkante.
Zuschnitt mit Rollschneider und Nähgewichten
Mit welcher Nadel näht man Jersey?
Nutze zum Nähen von Jersey-Stoffen spezielle Stretch-Nadeln. Bei ihnen ist die Spitze kugelförmig, damit sie die Maschen des Jersey-Stoffs nicht verletzt. Die abgerundete Nadelspitze sticht immer zwischen den Maschen ein und schiebt sie quasi zur Seite. Auf diese Weise entstehen keine Laufmaschen im Stoff.
Übrigens: Spezielle Jersey-Nadeln gibt es nicht nur die für Haushaltsnähmaschine, sondern auch für Overlock- und Coverlock-Maschinen, die ja besonders für das Nähen von dehnbaren Stoffen geeignet sind.
Jersey-Nadel | Stretch-Nadel | Super Stretch-Nadel | |
---|---|---|---|
Welcher Stoff? | Strickstoffe OHNE Elasthan-Beimischung (z. Bsp. Baumwolljersey) | Strickstoffe MIT Elasthan-Beimischung | festere Strickstoffe mit Elasthan |
Welcher Faden? | dünne Garne (wie Stick- und Glanzgarne) und normale Allesnäher-Garne | dünne Garne (wie Stick- und Glanzgarne) und normale Allesnäher-Garne | stärkere Garne |
Warum? | Nadel mit kugelförmiger Spitze Durchsticht die Fäden nicht, sondern schiebt sie beim Einstechen zur So werden Löcher im Stoff verhindert | Nadel mit besonderer Hohlkehlform und kugelförmiger Spitze Zusätzlich ist hier die Form des Öhrs angepasst und die Nadel stärker abgeflacht. Dadurch steht sie näher am Greifer. Verhindert durch ihre Form Fehlstiche, die sonst gerne bei elastischen Stoffen auftreten | Wie die Stretch-Nadel stärker abgeflacht, hat aber ein breiteres Öhr und eine breitere Fadenrinne Zusätzliche Chrom-Beschichtung vermindert den Nadelverschleiß |
Welche Nadelstärke brauchst Du für Jersey-Stoffe?
Wie bei allen anderen Stoffen auch, ist die Stärke des Stoffs entscheidend. Stretch-Nadeln gibt es in den Stärken von 70 bis 90. Halte Dich an den Merksatz: Je dünner der Stoff, desto geringer die Nadelstärke.
Übrigens: Für welches Material eine Nähmaschinen-Nadel geeignet ist, erkennst du bei Schmetz-Nadeln an der Farbmarkierung am Kolben der Nadel. Stretch-Nadeln für alle elastischen Stoffe sind orange gekennzeichnet, extra Jersey-Nadeln tragen eine gelbe Markierung. Der Farbring darunter gibt an, wie stark die Nadel ist. Bei Nadeln mit einer 70er Stärke ist die untere Markierung grün, 80er-Nadeln sind orange und 90er-Nadeln sind blau gekennzeichnet.
Welche Naht für Jersey-Stoffe?
Weil Jersey-Stoffe elastisch und dehnbar sind, würden die Nähte reißen, wenn sie Belastungen ausgesetzt sind. Deshalb ist es wichtig, Jerseystoffe immer mit elastischen Nähten zu nähen. Die meisten Nähmaschinen haben heute eine breite Palette von Elastik- oder sogenannten Fake-Overlock-Stichen. Ein Stich für alle Fälle ist in jedem Fall der Dreifach-Geradstich. An älteren Maschinen kannst du stets den Zick-Zack- oder Dreifach-Zick-Zack-Stich einstellen. Benötigst du eine schmale Naht, lässt sich die Breite des Zick-Zack-Stichs individuell anpassen.
Elastische Stiche mit der Haushaltsnähmaschine
Leichter fällt das Nähen von Jersey-Stoffen mit einer Overlock-Maschine. Schöne Saumabschlüsse erzielst du mit der Cover-Maschine oder auch mit der Zwillingsnadel an der normalen Haushaltsnähmaschine.
Übrigens: Jersey-Stoffe fransen in der Regel nicht aus. Nähte musst du deshalb nicht versäubern. Die einzige Ausnahme bilden grobmaschine Strick-Jerseys.
Welches Garn für Jersey-Stoffe?
Generell ist jedes „normale“ Nähgarn auch für Jersey-Stoffe geeignet. Wichtig ist immer, dass Du auf qualitativ hochwertige Garne setzt und bei dehnbaren Stoffen elastische Stiche einstellst, wie zum Beispiel den dreifachen Geradstich oder einen schmal eingestellten Zickzack-Stich.
Manchmal wünschst Du Dir aber einen einfachen Geradstich an einem elastischen Shirt. Einfach weil die Optik filigraner ist als die eines dreifachen Gerad- oder eines Zickzack-Stiches. Mit normalem Nähgarn würde solch eine Naht unter Belastung reißen – zum Beispiel, wenn das Shirt über den Kopf gezogen wird.
Um solche Projekte dennoch stilvoll mit der normalen Nähmaschine abzusteppen, kannst Du spezielles dehnbares Nähgarn wie „Seraflex“ verwenden. Dieses Garn ist im Prinzip wie ein hauchdünner Gummifaden, der die Naht unter Beanspruchung um ein Vielfaches dehnbarer macht. Gerade für Saumabschlüsse oder abgesteppte Bündchen kann das toll aussehen.
3. Welche Jersey-Arten gibt es?
Einfach gesagt, gibt es dünne und dickere Jerseystoffe. Zu den dünneren Jersey zählen Single-Jerseys aus Viskose, Nylon, Modal oder anderen Materialien. Zu den griffigeren und etwas dickeren Jersey zählen Double-Jerseys wie Ripp-, Interlock-, Romanit- oder Jacquard-Jersey
Single-Jersey
- Single-Jersey ist vergleichsweise dünn, fällt weich und ist dehnbar
- Der Stoff wird mit einer Nadel glatt rechts gestrickt, Vorder- und Rückseite sehen deshalb unterschiedlich aus
- Single-Jersey rollt sich beim Nähen zur rechten Seite ein
- Der Stoff ist prima geeignet für luftige Sommerkleidung, weite Tops, Unterwäsche, T-Shirts oder Leggings
- Verwende zum Nähen einen elastischen Stich und eine Stretch-Nadel mit abgerundeter Spitze
- n der Regel ist pflegeleicht, kann gebügelt und in der Regel bei bis zu 40°C in der Waschmaschine gewaschen werden.
Single-Jersey trägst Du sicher selbst recht häufig am Körper. Das ist das Material, das meistens für T-Shirts verwendet wird. Single-Jersey wird mit einer Nadel gestrickt, ist relativ dünn und hat einen weichen Fall. Er wird glatt rechts gestrickt, das heißt, Vorder- und Rückseite sehen unterschiedlich aus. Die rechte Stoffseite ist glatt und unterscheidet sich mit ihren kleinen Schlingen deutlich von der linken Stoffseite mit den Querrippen der linken Maschen. Diese Strickweise bewirkt, dass sich Single-Jersey vor allem in der Längsrichtung dehnt, weniger in der Querrichtung. Das ist auch der Grund für seine typische Eigenschaft: Single-Jersey rollt sich zur rechten Stoffseite ein.
Woran erkennt man Single-Jersey?
Single-Jersey neigt dazu, sich an den Kanten einzurollen.
Auf der Vorderseite des Stoffs sind rechte Maschen zu erkennen, auf der Rückseite sieht man die kleinen Schlaufen der linken Maschen
Single-Jersey erkennst Du an seiner glatten Oberfläche und den typischen linken Maschen auf der Rückseite. Er wird glatt rechts gestrickt, das heißt, Vorder- und Rückseite sehen unterschiedlich aus. Die rechte Stoffseite ist glatt und unterscheidet sich mit ihren kleinen Schlingen deutlich von der linken Stoffseite mit den Querrippen der linken Maschen. Der offensichtlichste Trick, um Single-Jersey zu erkennen, ist die Tatsache, dass sich die Stoffe Stoff auffällig zur rechten Stoffseite einrollen.
Aus welchem Material besteht Single-Jersey?
Wie andere Jersey-Arten auch, kann Single-Jersey aus verschiedenen Garn-Materialien gestrickt werden. Am häufigsten wird er aus Baumwolle mit einer Elasthan-Beimischung hergestellt, es gibt Single-Jerseys aber auch aus Viskose- und anderen Kunstfasern wie Nylon, Lycra oder Lyocell.
Wofür eignet sich Single-Jersey?
Single-Jersey ist prima geeignet für luftige Sommerkleidung. Umso höher sein Baumwoll-Anteil ist, desto heißer kann er auch gewaschen werden. Das macht ihn ebenso interessant für Unterwäsche, T-Shirts oder Sportbekleidung. Aber auch für Kleider oder Leggins ist Single-Jersey gut geeignet.
Wie wird Single-Jersey gepflegt?
Single-Jersey aus Baumwolle, Viskose, Polyster oder andere Kunstfasern zählt zu den pflegeleichten Stoffen. Du kannst sie in der Regel bei 30 bis 40 Grad in der Waschmaschine waschen und im Trockner trocknen.
Tipps zum Zuschneiden von Single-Jersey:
- Wasche Single-Jersey stets vor dem Zuschneiden. Das vermeidet Frust, denn in der Regel laufen Stoffe mit Baumwollanteilen vor dem Waschen ein, manchmal bis zu 10%.
- Achte beim Zuschneiden darauf, dass der Stoff nicht gespannt ist und entspannt liegt. Das geht oft auf dem Boden am besten. Auf dem Tisch sollten überstehende Stoffteile nicht herunterhängen. Das Gewicht könnte den Stoff sonst verziehen.
- Das Schnittmuster mit einem Stift auf Single-Jersey zu übertragen, fällt schwer. Der Stoff ist dünn und rutscht weg. Besser ist es, wenn Du das Schnittmuster mit Nähgewichten auf dem locker ausliegenden Stoff beschwerst und ihn direkt am Schnittmuster entlang schneidest.
- Single-Jersey kann sich an den Kanten einrollen.
Tipps zum Nähen von Single-Jersey:
Nähe Single-Jersey unbedingt mit einer speziellen Jersey- oder Stretch-Nadel mit abgerundeter Spitze. Sie schieben die Maschen des Stoffs beim Nähen zur Seite und verletzen sie nicht. Stelle an der Nähmaschine einen elastischen Stich ein, z. Bsp. den dreifachen Geradstich oder einen Zick-Zack-Stich. Alternativ kannst Du Single-Jersey immer auch mit der Overlock-Maschine nähen.
Double-Jersey
- Double-Jersey ist der Begriff für eine Herstellungsart
- Der Stoff wird an mehreren Nadelreihen gleichzeitig gestrickt oder gewirkt, Vorder- und Rückseite sehen deshalb gleich aus
- Zu den Double-Jerseys zählen Ripp-, Interlock-, Romanit- oder Jacquard-Jersey
- Double-Jerseys sind dicker als Single-Jerseys und angenehm griffig
- Sehr anfängertauglich, weil sie nicht einrollen
- Double-Jersey-Stoffe können kann aus verschiedenen Garnen hergestellt werden, z. Bsp. aus Baumwolle, Viskose, Nylon, Lycra oder Tencel.
- Seine Eigenschaften hängen vom verwendeten Material ab, in der Regel dicker und wärmender als Single-Jerseys
- Gut geeignet für Tops, Unterwäsche, T-Shirts, Pullis, Leggings und auch festliche Kleidung
- Verwende zum Nähen einen elastischen Stich und eine Stretch-Nadel mit abgerundeter Spitze
- In der Regel ist er pflegeleicht, kann gebügelt und in der Regel bei bis zu 40°C in der Waschmaschine gewaschen werden.
Was ist Double-Jersey?
Double-Jersey ist der Oberbegriff für dickere Jersey-Stoffe, die mit mehreren Nadelreihen hergestellt werden. Auf diese Weise werden mehrere Maschen gleichzeitig mit mehreren Fäden gestrickt oder gewirkt. So entstehen griffigere und im Vergleich zum dünnen Single-Jersey stärkere Stoffe. Zu den Double-Jerseys zählen Ripp-, Interlock-, Romanit- oder Jacquard-Jersey.
Interlockjersey ist ein Beispiel für Double-Jerseys
Woran erkennt man Double-Jersey-Stoffe?
Weil Double-Jerseystoffe meist rechts-rechts gestrickt bzw. gewirkt werden, sehen Vorder- und Rückseite der Stoffe identisch aus. Auf den ersten Blick ist auf beiden Seiten das gleiche Maschenbild zu sehen. Erst beim genauen Hinschauen, oder wenn Du den Stoff dehnst, sind die linken unter den rechten Maschen zu erkennen. In dieser Herstellungsmethode liegt auch der Grund, warum sich Double-Jerseys, anders als Single-Jerseys, nicht einrollen. In Verbindung mit ihrer angenehmen Griffigkeit sind sie wunderbare Stoffe für alle, die sich erst an den großen Bereich Jersey-Stoffe heranwagen wollen.
Bei den Double-Jerseys sehen die Vorder- (li.) und Rückseite (re.) gleich aus.
Aus welchem Material bestehen Double-Jersey-Stoffe?
Wie andere Jersey-Arten auch, können Double-Jerseys aus verschiedenen Garn-Materialien gestrickt bzw. gewirkt werden. Interlock-Jerseys kann beispielsweise aus 100% Baumwolle hergestellt werden. Es gibt aber auch Interlock-Jersey aus Baumwolle mit Elasthan-Beimischung. Ebenso geeignet sind Double-Jerseys aus Viskose-, Modal-, Tencel und anderen Kunstfasern wie Polyester, Nylon oder Lycra.
Wofür eignen sich Double-Jersey-Stoffe?
Die Double-Jerseys sind generell etwas griffiger und deshalb tendenziell auch wärmender. Sie eignen sich für bequeme Wohlfühlkleidung für die Übergangszeit. Unter ihnen gibt es aber auch wahre Figurschmeichler wie etwa modellierende Romanit-Jerseys, die für festliche Kleidung ebenso verwendet werden können wie für festliche Kleider.
Wie werden Double-Jersey-Stoffe gepflegt?
Double-Jersey aus Baumwolle, Viskose, Polyster oder andere Kunstfasern zählen zu den pflegeleichten Stoffen. Du kannst sie in der Regel bei 30 bis 40 Grad in der Waschmaschine waschen und im Trockner trocknen. Ausnahmen sind aber immer möglich. Achte deshalb genau auf die jeweiligen Herstellerangaben zu Deinem Stoff.
Tipps zum Zuschneiden von Double-Jersey:
- Wasche Double-Jersey-Stoffe stets vor dem Zuschneiden. Das vermeidet Frust, denn in der Regel laufen Stoffe mit Baumwollanteilen vor dem Waschen ein, manchmal bis zu 10%.
- Double-Jersey-Stoffe rollen sich nicht ein, deshalb lassen sie problemlos mit der Schere zuschneiden.
Tipps zum Nähen von Double-Jersey:
Nähe Double-Jersey-Stoffe unbedingt mit einer speziellen Jersey- oder Stretch-Nadel mit abgerundeter Spitze. Sie schieben die Maschen des Stoffs beim Nähen zur Seite und verletzen sie nicht. Stelle an der Nähmaschine einen elastischen Stich ein, z. Bsp. den dreifachen Geradstich oder einen Zick-Zack-Stich. Alternativ kannst Du alle Double-Jersey-Stoffe immer auch mit der Overlock-Maschine nähen.
Interlock-Jersey
Du suchst einen leicht dehnbaren Stoff, der kuschelig weich ist, einiges aushält und dabei noch leicht zu vernähen ist? Dann ist Interlock-Jersey dein Stoff! Weil er mit zwei Nadeln gestrickt wird, hat er zwei rechte Stoffseiten. Das macht ihn nicht nur griffiger, sondern erleichtert auch das Nähen. Seine Seiten rollen sich nämlich nicht ein, wie es beim Single-Jersey vorkommen kann. Das macht ihn zum perfekten Anfängermaterial. Interlock-Jerseys gibt es sowohl aus Baumwolle als auch aus synthetisch hergestellten Mischgeweben wie Viskose, Nylon oder Polyester.
Merkmale:
- atmungsaktiv & saugfähig
- formstabil, bleibt auch nach mehrmaligem Waschen weich
- leicht dehnbar durch seine Strickstruktur, aber ohne Elasthan ausgestattet und deshalb nicht elastisch
- wärmender als Single-Jersey
Verwendung:
- trendige Biker-Leggings oder Treggings
- Pullover und bequeme Blazer
- festliche Kleider
- Accessoires, z. Bsp.: Schals, Stirn- oder Haarbänder
- Home-Deko wie Kissen oder Decken
Romanit-Jersey
Der Stoff mit der Lizenz zum Mogeln! Romanit-Jersey hat eine Formstabilität, die ihresgleichen sucht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum viele den Stoff auch High-Tech-Jersey nennen. Tatsächlich hat Romanit viele Namen und wird oft auch als Punto di Roma, ponte knit, Courtelle, Ponte di Roma oder Punta de Roma oder High-Tech-Jersey geführt. Egal, wie er genannt wird, immer ist der Stoff sehr elastisch, stabil und dabei fest im Griff. Kleidung, die aus Romanit-Jersey genäht wurde, beult nicht aus, wirkt beinahe modellierend und mogelt optisch das ein oder andere Kilo weg.
Merkmale:
- Fest gestrickt, sehr elastisch & robust im Griff
- Weich und griffig
- hat Figur modellierende Eigenschaften
- schmiegt sich an den Körper an
- angenehmes Tragegefühl
- atmungsaktiv
Verwendung:
- trendige Biker-Leggings oder Treggings
- Pullover und bequeme Blazer
- festliche Kleider
- Accessoires, z. Bsp.: Schals, Stirn- oder Haarbänder
- Home-Deko wie Kissen oder Decken
Modal Jersey
Stoff aus Holz? Modal macht das möglich! Das Garn für Modal Jersey wird aus Zellulosefasern hergestellt, die zum Beispiel aus Buchenholz stammen. Modal wird also künstlich hergestellt, ist aber natürlichen Ursprungs. In Sachen Nachhaltigkeit hat Modal gegenüber Baumwolle die Nase vorn, weil für die Herstellung viel weniger Wasser und Energie benötigt wird. Modal Jersey ist elastischer als Jersey aus Baumwolle und überzeugt durch einen wunderbar fließenden Fall.
Er knittert weniger und lässt sich leichter bügeln. Zudem transportiert Modal Jersey Feuchtigkeit vom Körper weg. Das verleiht ihm einen leicht kühlenden Effekt. Weil er außerdem eine glatte, seidig glänzende Oberfläche hat, lässt er sich auch direkt auf der Haut wunderbar tragen und ist ideal für Wäsche und auch für weich fließende, elegante Kleider, Röcke oder Oberteile mit Wasserfallausschnitten geeignet.
Merkmale:
- atmungsaktiv & saugfähig
- seidig weiche Oberfläche und fließend weicher Fall
- trotzdem formstabil, bleibt auch nach mehrmaligem Waschen weich
- elastisch, strapazierfähig wenig hitzeempfindlich
- knitterarm & bügelleicht
- leicht kühlender Effekt
Verwendung:
- Wunderbar geeignet für elegante Jersey-Kleidung, wie Wäsche, Röcke, weich fließende Kleider, Tops und raffinierte Oberteile mit Wasserfallausschnitten
Strick-Jersey
Einen Strickpulli selber nähen? Das geht mit Strick-Jersey ganz wunderbar. Tatsächlich werden alle Jersey-Stoffe gestrickt bzw. gewirkt. Die Bezeichnung Strick-Jersey zielt eher auf die Optik ab, die an das Stricken von Hand erinnert. Herrlich leicht mit lockeren Maschen oder kuschelig dick – Strick-Jerseys sind die Wahl, wenn du Pullis nähen möchtest, die aussehen als wären sie von Hand gestrickt. Egal ob gemütlicher Grobstrick-Look oder interessante Zopfmuster, bei der Herstellung von Strick-Jerseys gibt es kaum Grenzen. Strick-Jerseys sind besonders in der Querrichtung elastisch, die aus unterschiedlichen Garn-Mischungen gestrickt werden können. Von zart und edel bis dick und griffig ist alles möglich.
Merkmale:
- in Querrichtung elastisch
- von locker leicht gestrickt bis hin zu Grobstrickmustern ist alles möglich
Verwendung:
- zarte Strick-Jerseys sind prima geeignet für Baby-und Kinderkleidung, leichte Tops oder Pullis
- gröbere Strick-Jerseys eignen sich für Mützen, Loops, Strickjacken und sogar Kissen und Decken.
Tencel-Jersey
Elastisch, nachhaltig herstellbar und komplett biologisch abbaubar. Robust, griffig und dabei seidig schimmernd. Feuchtigkeitsregulierend, antiallergen und vegan. Klingt spannend, oder? Und dabei sind das längst noch nicht alle Merkmale von Lyocell. So heißt die Faser nämlich eigentlich. Tatsächlich ist „Tencel“ nicht die eigentliche Bezeichnung der Faser, sondern nur der eingetragene Markenname, der sich allerdings in der Nähwelt verselbstständigt hat – so ähnlich wie „Pampers“ heute auch als Synonym für Wegwerfwindeln in aller Munde ist.
Merkmale:
- elastisch
- glatte, seidige Oberfläche
- feuchtigkeitsregulierend
- atmungsaktiv
- kann antiallergen wirken
- biologisch abbaubar & vegan
Verwendung:
- funktionale Kleidungsstücke
- Sportkleidung
- Feine Kleidung wie Blusen oder Tops
- Unterwäsche
- Bettwäsche
Viskose-Jersey
Wenn einen Stoff gibt, der richtig sexy wirken kann, dann ist es Viskose-Jersey. Er ist ein echter Schmeichler! Sein großes Plus ist sein traumhaft geschmeidiger Fall. Viskose-Jersey sich nicht nur an wie Seide, sondern sieht Seidenstoffen auch verblüffend ähnlich. Kleidern, fließenden Tops und Blusen mit raffinierten Wasserfall-Ausschnitten verleiht er so einen ganz besonders femininen Look – ist aber nicht ganz so leicht zu vernähen.
Merkmale:
- elastisch und anschmiegsam
- elegant, weich und fließend
- seidig glänzende Oberfläche
- angenehm kühlendes Hautgefühl
- knitterarm
- kann bedruckt und gefärbt werden
Verwendung:
- luftige Sommerkleidung wie Haremshosen oder Jumpsuits, feine Blusen und elegante, feminine Kleider und leichte Tops
- Wickelkleider, Shirts mit Wasserfallausschnitten oder drapierte Blusen mit raffinierten Knoten
- Schals oder Halsbänder
4. Profi-Wissen: Was ist der Unterschied zwischen einem gestrickten und einem gewirkten Jersey?
Der Unterschied zwischen Strickware und Wirkware liegt im Herstellungsverfahren. Ähnlich wie beim Stricken oder Häkeln zu Hause.
Gestrickter Jersey
Jersey wird in der Regel im Schlauch gestrickt, seltener zu finden, ist Jersey, der in Reihen hin und her gestrickt wird. Das Prinzip beim schlauchförmigen Stricken ist ähnlich wie wenn du zu Hause einen Schal strickst. Spiralförmig reihen sich die Maschen dabei aneinander, Runde für Runde setzt sich der Schal zusammen, eine Masche nach der anderen. Der Faden verläuft horizontal, neben der Maschenreihe.
Anders als beim Schal zu Hause wird bei der Jersey-Herstellung der fertige Schlauch der Länge nach aufgeschnitten. So entsteht die volle Stoffbahn, die du an den geklebten Längskanten erkennen kannst. Beim genauen Hinsehen erkennst du auch, dass die einzelnen Maschen nicht genau übereinanderstehen, sondern leicht versetzt sind. Das ist der Grund für den leichten „Drall“ von gestricktem Jersey. Diesen Effekt kennst du vielleicht von gekauften T-Shirts, wenn sich deren Seitennähte in der Wäsche manchmal verziehen.
Je nachdem wie gestrickt wird, entstehen unterschiedliche Jersey-Arten. Single-Jersey wird beispielsweise aus nur einem Faden gestrickt, für Double-Jersey braucht man mindestens zwei Fäden.
Beispiel für Klebekante beim aufgeschnittenen Strickschlauch
Beispiel für das Maschenbild bei gestricktem Jersey
Gewirkter Jersey
Nicht eine Masche nach der anderen, sondern viele Maschen übereinander entstehen beim Wirken, ähnlich wie beim Häkeln zu Hause. Hier verläuft der Faden senkrecht und bildet Maschenstäbchen mit der benachbarten Masche. Diese Herstellungsart gibt es nur maschinell, wobei viele Hakennadeln gleichzeitig den Faden ergreifen und in Schleifen durch die Schlaufen ziehen. Das ist auch der Grund, warum sich bei Wirkware keine Laufmaschen bilden können. Dieses Verfahren wird übrigens nicht nur für Jersey angewandt. Auch Frottee, Samt, Plüsch oder Nicky werden gewirkt.
Egal ob gestrickt oder gewirkt – alle Stoffe, die so hergestellt werden, sind dehnbar und knitterarm. Wie sehr, das entscheidet wiederum das verwendete Garn-Material.
So sehen die Maschen bei Wirkware aus. Vorderseite (li) und Rückseite (re) des Stoffs sehen gleich aus.
Maschenbildvergleich: Links: Wirkware, rechts Strickware.
5. Jersey FAQs – Häufige Fragen und ihre Antworten
Was ist der Unterschied zwischen Jersey und Baumwolle?
Der Begriff „Jersey“ bezeichnet eine Stoffart und „Baumwolle“ beschreibt ein Material. Verwirrung entsteht immer wieder, weil der Begriff „Baumwolle“ von manchen NäherInnen auch als Synonym für Webware verwendet wird, um Stoffe zu beschrieben, die sich nicht dehnen lassen. Tatsächlich ist diese Verwendung des Begriffs irreführend. Baumwolle bezeichnet schlicht das Material, aus dem der Stoff besteht. Grundsätzlich lässt sich Baumwolle zu Stoffen weben – dann entstehen nicht dehnbare Webware-Stoffe wie z. Bsp.: Popeline, Canvas, Seersucker oder Musselin. Ebenso können Baumwollgarne aber auch zu elastischen Stoffen verstrickt oder verwirkt werden, dann entstehen Jersey, Sweat oder Trikotstoffe. Jerseystoffe lassen sich aus den unterschiedlichsten Materialien stricken – von Baumwolle, Leinen, Hanf, Wolle oder Seide bis hin zu künstlich hergestellten Fasern wie Nylon, Viskose oder Tencel sind viele Materialmischungen möglich.
Was ist Stretch-Jersey?
Jerseystoffe sind dehnbar und springen in der Regel in ihre Form zurück. In manchen Nähanleitungen wird Jersey deshalb auch als Stretch-Stoff bezeichnet. Wie „stretchy“ er wirklich ist, darüber entscheidet der Anteil der elastischen Garne in der Herstellung. Zwischen 3 und 6 % beträgt der Elasthan-Anteil bei den meisten Jersey-Stoffen. Der Begriff „Stretch-Jersey“ meint also in der Regel einen besonders elastischen Jersey-Stoff mit einem hohen Elasthan-Anteil, wie er für funktionale Kleidung wie z. Bsp. Sportkleidung zum Einsatz kommt.
Wie fühlt sich Jersey an?
Weil es so viele verschiedene Jersey-Stoffe gibt, ist eine allgemeine Aussage, wie sich Jersey anfühlt, schwierig. Grundsätzlich fühlt sich Jersey weich und gemütlich an. Je nach Materialzusammensetzung kann er einen spürbaren matten oder seidigen Schimmer haben oder sich leicht kühlend auf der Haut anfühlen. Das ist besonders bei Viskose- und Modal-Jersey so.
Was für Jersey gibt es?
Jerseystoffe unterscheiden sich in ihrer Herstellungsart. Es gibt Jersey, der gestrickt wird und Jersey, der gewirkt wird. Darüber hinaus entscheidet die Anzahl der Strick- bzw. Wirknadeln, wie dick der Jersey-Stoff am Ende wird. Single-Jersey ist der Oberbegriff für dünne Single-Jerseystoffe, die an einer Nadelreihe hergestellt werden. Double-Jersey ist der Oberbegriff für dickere Jersey-Stoffe, die mit mehreren Nadelreihen hergestellt werden. Zu den dünneren Jersey zählen Single-Jerseys aus Viskose, Nylon, Modal oder anderen Materialien. Zu den griffigeren und etwas dickeren Jersey zählen Double-Jerseys wie Ripp-, Interlock-, Romanit- oder Jacquard-Jersey.
Was ist der Unterschied zwischen Jersey und Single-Jersey?
Jersey meint hier den Oberbegriff, die Bezeichnung Single-Jersey beschreibt eine Unterkategorie von Jersey. Jersey-Stoffe werden entweder gestrickt oder gewirkt. Je nachdem wie viele Nadelreihen dabei zum Einsatz kommen, wird der finale Jersey-Stoff eher lockerer oder fester, bzw. dünner oder dicker. Single-Jersey ist der Oberbegriff für dünne Single-Jerseystoffe, die an einer Nadelreihe hergestellt werden. Double-Jersey ist der Oberbegriff für dickere Jersey-Stoffe, die mit mehreren Nadelreihen hergestellt werden.
Wie sieht Jersey-Stoff aus?
Jersey-Stoffe haben eine weiche Oberfläche, die je nach Materialart gemütlich oder auch festlich und edel wirken kann. Die rechte Stoffseite der meisten Jersey-Arten ist glatt. Auf der Rückseite sind die feinen Maschen zu erkennen, die beim Stricken entstehen. Bestimmte Jersey-Arten, wie z. Bsp.: Interlock-Jersey hat zwei rechte Seiten. Modal-, Viskose- oder Romanit-Jersey zeichnet ein seidiger Schimmer aus. Jacquard- und Interlock-Jersey wirken optisch etwas griffiger und kuscheliger. Dünner Single-Jersey hat einen luftigen Charakter und erinnert optisch an leichte Sommerkleidung. Bei Strick-Jersey sind die Strickmaschen deutlich zu erkennen.
Was ist geflammter Jersey?
Geflammter Jersey wird aus Effektgarnen gestrickt, die unregelmäßig dünne und dicke Stellen, manchmal auch kleine Knötchen oder dünne Fäden aufweisen. Solche Garne werden Flammgarne genannt, üblich sind auch die Bezeichnungen Flammé- oder Slub-Garn. Geflammter Jersey hat eine unregelmäßige Oberfläche, die ihm einen charmanten Vintage-Look verleiht. Durch die dünnen und dickeren Stellen im Garn wird das Licht unterschiedlich reflektiert und Farben je nach Lichteinfall heller oder dunkler wiedergegeben, das ergibt einen melierten Farbverlauf.
Flammgarne können aus Wolle, Baumwolle, Leinen oder auch Viskose zu Jersey verstrickt werden – je nach Zusammensetzung variieren ihre Oberflächenstrukturen. Geflammter Jersey hat einen weichen Fall und ist für sommerliche Kleidung wie Tops und Shirts ebenso geeignet wie für Jogging-Hosen und bequeme Kleidung für die Frühling und Herbst.
Was ist Slub-Jersey?
Slub-Jersey wird aus Flammgarnen gestrickt, die manchmal auch Flammé- oder Slub-Garn genannt werden. Sie gehören zu den Effektgarnen und weisen unregelmäßig dünne und dicke Stellen, manchmal auch kleine Knötchen oder dünne Fäden auf. Slub-Jersey hat eine raffinierte, unregelmäßige Oberfläche, die ihm einen charmanten Vintage-Look verleiht. Durch die dünnen und dickeren Stellen im Garn wird das Licht unterschiedlich reflektiert und Farben je nach Lichteinfall heller oder dunkler wiedergegeben, das ergibt einen melierten Farbverlauf.
Für Slub-Jersey typisch ist der unregelmäßige Look. Er entsteht durch dicke und dünne Stellen im Garn.
Was ist ein Trikotstoff oder Trikotjersey?
Trikotstoff hat nichts mit dem Fußball-Trikot zutun. Der Name Trikot kommt ursprünglich aus dem Französischen und bezeichnet einen gewirkten Stoff. Wenn man genau hinschaut, erkennt man die kleinen, senkrecht stehenden Maschenstäbchen im Stoff, die wie kleine Rippen auf der Stoffrückseite aussehen und optisch ein bisschen an Feinripp erinnern. Die Rippen können längs, quer oder senkrecht angeordnet sein. Sie sorgen dafür, dass Trikotstoff dehnbar aber weniger formstabil ist. Trikot-Jerseys überzeugen damit, kaum zu knittern oder Laufmaschen zu bekommen. Deshalb werden Trikotstoffe in der Industrie gern für Unterwäsche oder T-Shirts eingesetzt. Aber auch für enganliegende Sportkleidung wie Tanzbodys. Laufshirts oder Fußballtrikots sind sie hervorragend geeignet.
Ein Beispiel für einen besonders weichen Trikot-Jersey, der wunderbar weich und leicht auf der Haut liegt, ist der Jersey „Verena“ im Snaply-Sortiment.
Was ist der Unterschied zwischen Jersey und Sweat?
Sweat und Jersey gehören beide zu den Maschenwaren. Sweat ist vergleichsweise dicker, schwerer und fester als Jersey. Meist wird er für Pullover, Kapuzenjacken oder Jogginghosen verwendet. Sweat wird glatt rechts gestrickt. Die Oberseite fühlt sich glatt und geschmeidig an und ist an den rechten Stoffmaschen erkennbar. Auf der Rückseite sind die Schlingen der linken Maschen zu sehen, die oft angeraut werden. Dadurch wird Sweat kuscheliger und wärmender als Jersey.
Kann man Jersey und Sweat kombinieren?
Jersey und Sweat-Stoffe lassen sich wunderbar kombinieren. Im Vergleich ist Jersey dünner als Sweat-Stoffe. Du kannst zum Beispiel einen Kapuzen-Hoodie aus Sweat nähen und die Kapuze mit Jersey füttern.
Dünnerer Jersey (li.) und kuscheliger Sweat (re.) lassen sich prima miteinander kombinieren.
Welcher Jersey für Leggings?
Für Leggings eignen sich vor allem Jersey-Stoffe mit einem Elasthan-Anteil, weil sie eine hohe Elastizität aufweisen. Besonders formstabil und deshalb gut geeignet, um enganliegende Leggings zu nähen, ist Romanit-Jersey.